Motorradbekleidung – Tests, Kaufberatung, Kosten und Vergleich

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Sobald im Frühling die ersten Sonnenstrahlen auf die Erde strahlen und die Temperaturen den zweistelligen Wert überschreitet, finden sich die Zweiräder auf der Straße wieder. Der Motorradfahrer holt die Maschine aus dem Winterschlaf und begibt sich auf die schönsten Strecken im In- und Ausland. Doch anders als beim Fahren eines Autos, ist nicht nur entscheidend, dass der Fahrer an einen vollen Tank gedacht hat, sondern auch an die passende Schutzkleidung. Diese schützt bei einem Unfall empfindliche Teile wie Kopf sowie Wirbelsäule und kann so lebensrettend sein.

Welche Motorradbekleidung ist im Straßenverkehr verpflichtend?

Trotz der leistungsstarken Maschinen ist in Deutschland ausschließlich eine Helmpflicht vorgesehen (Stand: Juni 2020). Laut StVO § 21a gilt für alle Fahrer als auch für Mitfahrer eines Kraftrades mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h die Helmpflicht. Dieser Helm muss der Norm ECE-22.05 entsprechen, sodass ein ausreichender Schutz für den Mit/-Fahrer gewährleistet ist.
Darüber hinaus ist der Prüfling für die Fahrzeugklassen A, A1, A2 oder AM verpflichtet, dass er zusätzlich eine vollständige Motorradschutzkleidung während der Prüfung trägt.

Aktuelle Bestseller für Motorradhelme im Vergleich:

Bestseller Nr. 1
VINZ Como Jethelm mit Visier ECE 22.06 Zertifiziert | Roller Helm Mopedhelm Ideal Für Motoroller & Vespa | Herren und Damen | Komfortabler Motorradhelm XS-XL | Matt Schwarz
  • VINZ Como Jethelm mit Visier ECE 22.06 zertifiziert Rollerhelm Mofahelm ideal für Roller & Vespa Herren und Damen Bequemer Motorradhelm XS-XL Matt Schwarz
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  • Vinz
Bestseller Nr. 2
Integralhelm Helm Motorradhelm RALLOX M72 Größe L schwarz matt
  • Größe L (59-60cm)
  • Sicherheitsnorm ECE-R 22.06 zertifiziert
  • Außenschale aus sehr robusten ABS
Bestseller Nr. 3
VINZ Santos Klapphelm mit Sonnenblende | ECE 22.06 & PINLOCK vorbereitet | Motorrad Helm Integralhelm | Motorradhelm Klappbar | In Gr. XS-XXL | Matt Schwarz
  • Hochsicherer Systemhelm nach ECE 22.06 Standards: Der VINZ Santos Helm erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards und bietet Schutz mit einer robusten ABS-Außenschale und einer stoßabsorbierenden EPS-Innenschale.
  • Vielseitiges Design mit integriertem Sonnen- und Anti-Kratz-Visier: Genieße klares Sichtfeld dank des Anti-Kratz-Visiers und schütze deine Augen vor direkter Sonneneinstrahlung mit dem praktischen eingebauten Sonnenvisier.
  • Optimiert für maximalen Komfort: Mit einem Gewicht von nur 1600 Gramm und einer auswaschbaren Innenpolsterung bietet der Helm nicht nur Schutz, sondern auch angenehmen Tragekomfort.

Welche Bekleidung ist darüber hinaus sinnvoll?

Anders als beim Fahren eines Autos, sind beim Motorrad keine Knautschzonen oder Airbags integriert. Daher sterben wesentlich mehr Motorradfahrer bei einem Verkehrsunfall als Autofahrer. Umso wichtiger ist eine vollständige Motorradkleidung, die sich aus folgenden Kleidungsstücken zusammensetzt:

  • Einem Motorradhelm nach ECE-22.05 Norm
  • Einer eng anliegenden, aber nicht bewegungseinschränkenden Motorradjacke mit integrierten Protektoren der EN 1621-1 (Gelenke) und EN 1621-2 (Rücken) Normen
  • Einer Motorradhose, die einen Verbindungsreissverschluss zur Jacke besitzt
  • Einem Paar Motorradhandschuhe, die an den wichtigsten Stellen verstärkt sind
  • Einem Paar Motorradstiefel, die mit der Hose gut abschließen

Alternativ ist auch der Kauf einer Motorradkombi empfehlenswert, denn sie ersetzt Hose sowie Jacke und bietet stattdessen eine Art Overall.

Was sollte ich beim Kauf von Motorradbekleidung beachten?

Da die Motorradbekleidung aus mehreren Einzelteilen besteht, sollte jedes Teil unter die Lupe genommen werden vor dem Kauf. Dies schließt spätere Sicherheitsrisiken oder unangenehme Druckstellen aus und liefert dem Käufer die Qualität, die er benötigt. Auf folgende Aspekte ist vor dem Kauf zu achten:

Der Helm

Abgesehen von der Sicherheitsnorm ECE-22.05 sind Motorradhelme in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Folgende Modelle sind erhältlich:

Der Integralhelm

Der Integralhelm ist die meistverkaufte Art der Helme und der Liebling vieler Motorradfahrer. Der Helm ist rundum geschlossen und schützt damit Nacken, Hinterkopf und das Gesicht. Das Visier ist groß und meist sogar wechselbar. Heißt, dass sich für Nachtfahrten eher nicht getönte Visiere empfehlen, während bei hellen Tagesfahrten und bei Sonnenschein, ein getöntes Visier für bessere Sicht bei der Fahrt sorgt.

Der Crosshelm

Der Crosshelm ist eine besondere Form der Helme, denn er kommt hauptsächlich auf Enduros oder Supermotos zum Einsatz. Er ist mit keinem Visier versehen, sondern ist stirnseitig völlig offen. Daher nutzen Crossfahrer eine zusätzliche Brille, um die Augen zu schützen. Dies erlaubt einen schnellen Wechsel der Brillen bei Tag- und Nachtfahrten und erleichtert die Reinigung. Allerdings schränkt die zusätzliche Brille oft das Sichtfeld des Fahrers ein.

Der Jethelm

Der Jethelm ist seltenst bei Motorradfahrern, sondern eher bei Rollerfahrern gesehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Jethelm am Kinn völlig offen ist. Dadurch ist er wesentlich besser durchlüftet als ein Integralhelm, aber auch weniger sicher bei Unfällen. Allerdings passt in die kleinen Helmfächer eines Rollers meist nur ein Jethelm, weshalb hauptsächlich Rollerfahrer diesen tragen.

Der Klapphelm

Die letzte Form der Helme ist der Klapphelm. Dieser wiegt zwar mehr als ein Integralhelm, bietet aber denselben Schutz und zudem die Möglichkeit, dass der Fahrer ihn aufklappen kann. Dadurch staut sich die Hitze nicht so sehr wie in einem Integralhelm und der Fahrer kann den Helm bei jeder Standpause hochklappen. Hinzu kommt, dass der Klapphelm die Möglichkeit bietet, eine Sonnenblende zu integrieren, die der Fahrer bei starkem Sonnenschein herunterklappen kann, um besser zu sehen.

Leder oder Textil?

Die große Frage bei jedem anderen Kleidungsstück der Motorradkleidung ist, ob der Fahrer lieber auf Textilkleidung oder eine Lederausrüstung zurückgreift. Beide bieten sowohl Vor- als auch Nachteile für den Fahrer und unterscheiden sich massiv.

Leder

Leder hat die Eigenschaft, dass es sich wie eine zweite Haut verhält. Anfangs ist es noch etwas starr, doch je länger der Fahrer die Motorradkleidung aus Leder trägt, desto besser passt sie sich dem Körper an. Trotz dessen ist das Material kaum atmungsaktiv, weshalb der Fahrer darunter etwas mehr schwitzt.
Durch diese hohe Anpassungsfähigkeit an den Körper verrutschen die integrierten Protektoren auch kaum. Diese bleiben exakt an den Stellen, an denen sie den Fahrer schützen sollen und bieten so eine höhere Sicherheit gegenüber Textilbekleidung. Allerdings ist die Anpassungsfähigkeit nicht bei Kälte und Regen gegeben, denn das Material versagt bei diesen Faktoren und der Fahrer wird nass und friert.
Der größte Vorteil von Leder ist seine Langlebigkeit. Das Material ist extrem abriebfest, weshalb es selbst nach mehreren Jahren immer noch den Körper schützt.
Letztlich ist Leder zwar schwerer als Textil und meist nur in Einheitsgrößen verfügbar, aber leichter zu reinigen. Schmutz oder Insektenreste sind wesentlich leichter abwaschbar und brennen sich nicht in die Kleidung ein.

Textil

Textil zeichnet sich durch ein geringeres Gewicht aus, das aber auch den Nachteil birgt, dass es beim Fahren flattert. Das stört einige Fahrer und kann sogar gefährlich sein.
Hinzu kommt, dass Textil weniger abriebfest ist. Heißt, dass der Fahrer häufiger eine neue Motorradbekleidung benötigt als bei einer Lederausrüstung. Dafür punktet die Textilausrüstung bei schlechtem Wetter, denn sie schützt wesentlich besser vor Regen und Kälte.
Letztlich sind die Protektoren bei einer Textilbekleidung leichter verrutschbar, aber dafür kann der Fahrer zwischen mehreren Größen wählen und diese sogar verstellen.

Fazit

Ob der Fahrer Leder oder Textil bevorzugt, ist meist eine Geschmacksfrage. Leder fühlt sich wie eine zweite Haut an, ist aber nur für mittlere Temperaturen und schönes Wetter geeignet. Textil flattert etwas stärker und fühlt sich für manche Fahrer ,,komisch“ an, kann aber besser vor Regen und Kälte schützen. Daher ist kein klarer Sieger erkennbar.

Die Motorradjacke

Wie auch beim Helm, sind bei der Motorradjacken mehrere Normen erfüllbar, die den Fahrer bei Unfällen schützen. Die Norm EN 1621-2 zur Kennzeichnung des Schutzlevels des integrierten Rückenprotektors gibt an, dass der Protektor auch tatsächlich die Wirbelsäule schützt. Wenn diese Norm fehlt, ist meist ein Schaumstoffpolster an der Stelle der Protektoren, welches die Wirbelsäule bei Unfällen keinesfalls schützt. Allerdings ist die Norm EN 1621-2 in zwei Level eingeteilt: Level 1 hat eine Höchstgrenze der Restkraft von 18 kN, während Level 2 über eine Höchstgrenze der Restkraft von 9 kN besitzt.
Zu dem wichtigen Rückenprotektor, der die Wirbelsäule schützt, müssen noch Einschübe für Schulter- und Ellbogenprotektoren vorhanden sein.
Letztlich sollte bei der Jacke der Test erfolgen, ob sie auch richtig sitzt. Beim Motorradfahren ist der Fahrer in einer vorgebeugten Position, die im Alltag nicht entsteht. Diese Position sollte der Fahrer vor dem Kauf simulieren, um festzustellen, ob die Jacke beispielsweise am Bauch einschnürt.

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Die besten Motorradjacken im Vergleich

Die Motorradhose

Für die Hose gelten dieselben Sicherheitsvoraussetzungen wie für die Jacke. Hinzu kommt, dass insbesondere die Reißverschlüsse bei der Hose gesichert sein müssen. Diese könnten bei einem Sturz aufreißen und so die Hose zerreißen. Hinzu kommt, dass an der Hose ein Reißverschluss integriert sein muss, der die Hose mit der Jacke verbindet. Dieser muss mit dem Leder oder dem Textil vernäht sein, sodass sich der wichtige Anker nicht bei einem Sturz löst. Letztlich benötigt eine Motorradhose an den Knien und an der Hüfte Protektoren-Einschübe, die die empfindlichen Gelenke schützen. Daher ist auch bei der Hose das Anziehen und Sitzen in der vorgebeugten Fahrposition entscheidend, um festzustellen, wie die Hose und die Protektoren sitzen.

Die Motorradstiefel

Motorradstiefel sind ein häufig unterschätztes Sicherheitskriterium einer Motorradbekleidung, denn bei mehr als der Hälfte der Motorradunfälle sind die Beine beteiligt. Besonders die Füße und das Sprunggelenk sind durch einen passenden Motorradstiefel erst ausreichend geschützt. Abgesehen von der perfekten Passform wie bei normalen Schuhen, sollten Motorradstiefel folgende Sicherheitsfaktoren bieten:

  • Schützen vor Öl und Benzin, da die Füße in der Nähe des Motors sind
  • Haben sichere und hochwertige Nähte, die bei einem Sturz nicht reißen
  • Haben einen verdeckten Reißverschluss, der selbst bei einem Sturz nicht zerreißt
  • Haben eine Verstärkung am Schalthebel, die die Abnutzung verlangsamt
  • Sind verstärkt an der Ferse, am Knöchel, den Zehenspitzen, dem äußeren Teil des Fußes und im Bereich des Schienbeins
  • Haben eine bewegliche und zugleich stabile Sohle
  • Sind versehen mit einer wechselbaren Innensohle
  • Und gehen letztlich über den Knöchel, sodass das Sprunggelenk gesichert ist
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Die besten Motorradstiefel im Vergleich

Motorradhandschuhe

Die Motorradhandschuhe sind der letzte und beweglichste Teil der Motorradbekleidung, da die Finger zugleich geschützt, aber immer noch beweglich sein müssen. Daher sind Motorradhandschuhe meistens aus Leder gefertigt.
Hinzu kommt, dass die Handschuhe an wichtigen Stellen wie den Knöcheln oder der Handkante mit Hartplastik verstärkt sein müssen. Bei einem Sturz schützt dieses die Hand, denn selbst bei einer längeren Rutschpartie auf dem Asphalt bleibt das Material hart und schmilzt nicht weg wie beispielsweise Schaumstoff.
Bei einem Sturz ist es ebenfalls wichtig, dass der Handschuh über einen Riegel verfügt, der ihn mit der Jacke verbindet. Das verhindert ein eventuelles Abstreifen bei einem Sturz und schützt den Fahrer.
Letztlich sind zusätzliche Extras wie ein Fingerwischer zum Reinigen des Visiers praktisch, aber nicht zwingend notwendig.

Wie schützt Motorradbekleidung?

Motorradbekleidung schützt auf zwei Wegen: zum einen sind in der Ausrüstung jegliche Protektoren an Gelenkstellen integriert. Heißt, dass diese bei einem Sturz die Kräfte abfangen und somit die Gelenke nicht brechen. Der zweite Faktor ist das Material, das vor Abschürfungen schützt und zugleich den Körper ,,beisammen“ hält. Die Lederausrüstung bleibt selbst bei einem Sturz intakt und schützt die Haut vor Abschürfungen. Hinzu kommt, dass sie wie eine verstärkte zweite Haut wirkt, die ein Abreißen von Körperpartien verhindert.

Wie viel kostet Motorradbekleidung?

Einen festen Preis für Motorradbekleidung zu nennen, ist unmöglich, da der Preis abhängig von der Qualität der einzelnen Stücke ist. Allerdings kosten die meisten Ausrüstungen insgesamt circa 1500 Euro. Folgende Preise sind für die Einzelstücke jeweils möglich:

  • Der Helm kostet zwischen 110 und 200 Euro
  • Die Jacke kostet zwischen 140 und 350 Euro
  • Die Hose kostet zwischen 110 und 350 Euro
  • Die Handschuhe kostet zwischen 100 und 200 Euro
  • Die Stiefel kosten zwischen 120 und 180 Euro

Was sollte ich beim Einsatz und der Benutzung von Motorradbekleidung beachten?

Für das Tragen der Motorradkleidung gelten folgende Grundsätze:

  • Das Wetter prüfen, welche Kleidung unter der Motorradbekleidung notwendig ist
  • Die Kleidung anziehen und jegliche Reißverschlüsse fest zuziehen und abdecken
  • Besonders die Verbindungsreißverschlüsse und Riegel festziehen, da sie bei Stürzen lebensgefährlich sein könnten
  • Das Visier den Wetterverhältnissen anpassen

Fazit

Eine Motorradbekleidung sollte vorrangig den Fahrer bei Stürzen und Unfällen schützen. Ob die Kleidung dabei aus Leder oder Textil ist, bleibt dem Fahrer überlassen, denn beide können ihn ausreichend schützen. Daher sollte ein besonderes Augenmerk auf den Normen und Zertifizierungen liegen, denn sie sichern die Funktion der Kleidung.

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Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API